Premiumwanderweg Murgleiter
Die 5. Und letzte Etappe des Weitwanderwegs Murgleiter führt von Baiersbronn auf den Schliffkopf. Entlang der rund 22 km langen Strecke zeigt sich der Facettenreichtum des nördlichen Schwarzwalds noch einmal von seiner schönsten Seite. Auf dieser Etappe erwarten uns herrliche Panoramablicke, idyllische Wälder und zu guter Letzt ein echtes Gipfelerlebnis.
Murgleiter Etappe 5: Start in Baiersbronn
Ausgangspunkt der 5. Etappe der Murgleiter ist das Wanderportal am Sommerseitenweg, oberhalb von Baiersbronn. Wir hatten unser Auto am Morgen, am benachbarten Wanderparkplatz abgestellt. Der Rückweg vom Schliffkopf erfolgt mit dem Bus (Linien 21/F11; letzte Abfahrt unter der Woche um 17 Uhr und am Wochenende um 17:30). Wer es gerne noch etwas bequemer angehen möchte kann auch, im Rahmen einer Wanderpauschale, den Gepäcktransport und Übernachtungen an den jeweiligen Etappenorten buchen. Infos hierzu gibt es auf der Homepage der Murgleiter.
Aussicht vom Rinkenturm
Bereits wenige Meter oberhalb des Wanderportals bietet sich ein erster schöner Ausblick auf Baiersbronn. Auf einem steilen Wanderpfad gilt es, den ersten Streckenabschnitt hinauf zum Rinkenkopf zu überwinden. Wir hatten uns einen relativ warmen Tag für diese Etappe ausgesucht. Da für den Nachmittag noch Gewitter gemeldet waren, sind wir bereits früh morgens aufgebrochen. Die Wälder rund um den Rinkenkopf wurden vom warmen Licht der frühen Morgensonne durchleuchtet und unsere Lungen konnten sich mit der kühlen, klaren Waldluft füllen. Optimale Vorrausetzungen für einen traumhaften Wandertag. Von der Aussichtsplattform auf dem Rinkenturm reicht der Blick über die Baumkronen hinweg, ins Murgtal und auch ins Tonbachtal, welches wir auf der 4. Etappe der Murgleiter durchwandert haben.
Deutschlands schönster Wanderweg 2021
Die Murgleiter ist in der Kategorie Mehrtagestouren, in der Publikumswahl des Wandermagazins für „Deutschlands schönster Wanderweg 2021“ nominiert. Bis zum 30.06. Kann im Wahlstudio des Wandermagazins abgestimmt werden.
Mitteltal und Obertal
Anders als bei den ersten 4 Etappen der Murgleiter, sind die ersten 2/3 Drittel der 5. Etappe lediglich leicht wellig. Der größte Höhenunterschied wird, gegen Ende der Tour, auf dem Anstieg zum Schliffkopf überwunden. Dementsprechend entspannt lässt der Weg vom Rinkenkopf über den Sattel erwandern. Bereits nach ca. 2,5 km erreichen wir die Satteleihütte. Wer mag, kann sich ab 11 Uhr bei einer leckeren Hüttenvesper in dem urigen Ambiente der Hütte stärken. Einen guten Kilometer hinter der Satteleihütte verlässt die Murgleiter den Wald und folgt oberhalb von Mitteltal dem Waldrand. Im Eulengrund treffen wir auf ein weiteres Highlight der Strecke. Die Wegführung leitet uns direkt am Damwildgehege des Hotel Bareiss vorbei. Nachdem wir den Damhirschen und ihrem Nachwuchs eine ganze Weile zugeschaut hatten, haben wir den Weg in Richtung Obertal fortgesetzt.
Von Glasmachern und Fischern in Buhlbach
Ohne größere Höhenunterschiede führt der Weg in Waldrandnähe an Obertal vorbei. An der Köpfleshütte haben wir, ca. bei der Hälfte der Strecke, eine gemütliche Mittagspause eingelegt. Der Ausblick über Obertal hinweg lässt bereits erahnen, dass wir bis hinauf zum Schliffkopf noch ein paar Höhenmeter zurücklegen müssen. Am Ortsrand von Obertal queren wir die L401 und wandern weiter in Richtung Buhlbach. Im 18. Und 19. Jahrhundert befand sich in Buhlbach die bedeutendste Glashütte des Schwarzwalds. Heute gibt der Kulturpark Glashütte Buhlbach einen Einblick in die Schwarzwälder Glasherstellung. Der Kulturpark befindet sich direkt am Wanderweg, unweit der hölzernen Sitzgruppe. Etwas talaufwärts führt der Wanderweg am Forellenhof vorbei. Eine letzte Möglichkeit zur Einkehr, bevor es hinauf zum Schliffkopf geht.
Murgursprung und Schliffkopf
Vom Forellenhof gilt es die letzten 400 Höhenmeter bis zum Schliffkopf zurückzulegen. Wir wandern nun wieder in die Kernzone des Nationalparks und können die angenehme Ruhe des wilden Waldes genießen. Mit dem guten Gefühl im Bauch, bereits über 100 km auf der Murgleiter zurückgelegt zu haben, gelingt der letzte Aufstieg absolut problemlos. Nach einer letzten Rast an der Murgquelle haben wir die Zielgeraden, hinauf zum Schliffkopf in Angriff genommen. Wenngleich die Fernsicht an dem 1.055 m hohen Gipfel, witterungsbedingt, nicht perfekt war, so konnten wir uns glücklich schätzen, dass uns das gemeldete Gewitter verschont hat. Auf den letzten Meter bis zum Gipfelkreuz haben wir noch einmal die gesamten 110 km der Murgleiter Revue passieren lassen. Eine tolle Zeit im Murgtal, mit vielen eindrucksvollen und bleibenden Erlebnissen liegt hinter uns. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir am Rastplatz, am Gipfel, auf die zurückliegenden Tourentage angestoßen. Obwohl die relativ langen Etappen hin und wieder ihren körperlichen Tribut gezollt haben, hätten wir gerne noch ein paar Tage drangehängt. Etwas wehmütig, aber mit vielen Erinnerungen an die traumhafte Wanderung verlassen wir den Schwarzwald und freuen uns schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen im Murgtal.
