Montag, 13. November 2023

Festungsrundweg „Route Vauban“ – Ein Rundgang durch Landau auf den Spuren Vaubans

Route Vauban Landau

Ein abwechslungsreicher Rundweg auf den Spuren der noch vorhandenen Reste der Festung Landau. Der rund 7,6 km lange Rundweg "Route Vauban" lädt Kulturinteressierte und Naturliebhaber gleichermaßen ein, die Südpfalzmetropole Landau zu Fuß zu erkunden.

 

 

 

Festungsrundweg „Route Vauban“ – Ein Rundgang durch Landau auf den Spuren Vaubans 20



Landau – ein deutsch-französischer Grenzfall

Eine unserer letzten Herbsttouren für dieses Jahr hat uns in die schöne Stadt Landau geführt. Zahlreiche prächtige Bauwerke zeugen noch immer von der bewegten Geschichte der letzten Jahrhunderte. In Folge des dreißigjährigen Kriegs konnte sich die formal deutsche Stadt nicht gegen den mächtigen französischen Sonnenkönig, Ludwig XIV. zur Wehr setzen. Ab 1680 gehörte Landau, wie das gesamte Elsass zu Frankreich. In den Jahren von 1688 bis 1691 lies Ludwig XIV. die Stadt von Vauban zu einer Festung umbauen. Sie sollte die Ostgrenze Frankreichs schützen. Die mittelalterliche Stadt musste für dieses Vorhaben größtenteils weichen. Im Laufe ihres Bestehens wechselten die Festung und damit auch die Stadt, nach aufwendiger Belagerung, mehrfach ihren Besitzer. Nachdem sich ab 1871 die Grenze zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich nach Westen verschoben hatte wurde die Festung überflüssig und ab 1872 geschleift. Als Zentrum des florierenden Weinhandels erlangte Landau in den Folgejahren bedeutenden Einfluss, der sich im Reichtum seiner Burger und der damit verbundenen Architektur bis heute zeigt.

 

 


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Festungsrundweg „Route Vauban“ 

Der Rundweg verbindet die Reste der ehemaligen Festung mit der mittelalterlich-barocken Altstadt und den schönen Parkanlagen im Stadtgebiet. Ausgangspunkt der Runde ist der Rathausplatz im Zentrum von Landau. Insgesamt führt die Route Vauban zu 28 Stationen. Einen genauen Überblick zu den Stationen, sowie ausführliche Infos zu den Gebäuden bietet der Faltplan zur Route Vauban. Direkt am Rathausplatz befinden sich mit dem Rathaus und dem Platz an sich die ersten beiden Stationen. Vom Rathausplatz führt die Strecke in nördlicher Richtung in die Marktstraße. Hier wird sowohl ein kurzer Abstecher zum Galeerenturm und zur Roten Kaserne, als auch zur Katharinenkapelle und zum ehemaligen Stadthaus eingelegt. In westlicher Richtung durchbrechen wir auf der Pestalozzistraße den früheren Festungsring. Hier erinnert mittlerweile nichts mehr an die ehemals dicken Mauern. Am nördlichen Ende des Schillerparks treffen wir auf das Fort. Der Luitpoldpark erstreckt sich auf dem Gebiet des früheren Graben-/Wallsystems. Es lohnt sich immer wieder links und rechts zu schauen. Rund um die Ravelins und Grabenscheren gibt es hin und wieder Einblicke in das alte Minensystem. Die Route Vauban folgt dem Lauf der Befestigungsanlage und trifft auf Höhe des Zoos auf die Hindenburgstraße. Durch den Nordpark erreichen wir das Deutsche Tor. Das imposante Bauwerk gibt einen guten Eindruck, wie massiv die Stadt einst befestigt war. Zur Zeit des Sonnenkönigs führten lediglich zwei Tore in die Stadt und wieder hinaus. Hinter dem Augustinerkloster (heute Bauamt) biegen wir nach links ab und folgen anschließend der Ostbahnstraße bis zum Schwanenweiher. Entlang der Queich geht es nun wieder in Richtung Innenstadt. Auf Höhe der Stiftskirche zweigen wir wieder nach Süden ab und erreichen bald das Französische Tor. Etwas weiter südlich im Savoyenpark befindet sich die Schaustelle Lunette 41 des Festungsbauvereins. Hier bietet sich auch die Möglichkeit an einer Führung durch den Turm und das darunterliegende Minensystem teilzunehmen. Nachdem wir die Bahnlinie gekreuzt haben durchqueren wir den Goethepark. Anschließend treffen wir auf das südliche Ende des Schillerparks mit der ehemaligen Ableitschleuse. Aus westlicher Richtung kommend wandern wir nun an der Queich entlang zurück in die Innenstadt. Im Anschluss an die Einlassschleuse mit Schleusenhaus treffen wir wieder auf die Stiftskirche. Nur noch wenige Meter trennen uns von dem Ausgangspunkt am Rathausplatz.






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Abschluss am Rathausplatz

Zurück am Rathausplatz haben wir es uns bei einer Tasse Kaffee gemütlich gemacht und die Eindrücke der Tour noch einmal Revue passieren lassen. Wenngleich die Tour nicht allzu lang ist, sollte doch ausreichend Zeit für das kulturelle Rahmenprogramm eingeplant werden. Eine spannende Ergänzung der Route Vauban ist der Besuch des Forts, im Rahmen einer Führung.